Eine Mischung aus Traditionen und Frühlingsfreude

Eine Mischung aus Traditionen und Frühlingsfreude

Schon als wir unser Buch "Das blaue Ei" 2022 veröffentlicht haben, begann ich, mich intensiver mit den Traditionen rund um den Osterhasen und die Ostereier zu beschäftigen. Heute möchte ich meine Recherche-Ergebnisse mit euch teilen. Allerdings gibt es viele Theorien zu diesen Bräuchen, und keine lässt sich eindeutig bestätigen.

Ostern ist ein gutes Beispiel dafür, wie christliche und ältere, naturverbundene Bräuche miteinander verschmolzen sind. Traditionen entstehen durch eine Mischung aus Kultur, Religion und Gewohnheiten, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben. Ein wichtiger Punkt: Ostern ist eng mit dem Frühling verbunden, der in vielen alten Naturreligionen seit Tausenden von Jahren für Neubeginn und Fruchtbarkeit steht. Im germanischen Raum feierten die Menschen ein Frühlingsfest zu Ehren einer Frühlingsgöttin, was dem christlichen Osterfest half, sich bei den Menschen durchzusetzen.

Das christliche Osterfest hat sich aus dem jüdischen Pessach entwickelt, das ebenfalls im Frühling gefeiert wird. Auch die christliche Idee von Auferstehung und Neubeginn passt gut zur Zeit, in der alles in der Natur wieder erwacht.

Was haben Osterhasen und Ostereier damit zu tun?

Früher war es während der Fastenzeit verboten, Eier zu essen. Um sie haltbar zu machen, wurden sie gekocht und am Ostersonntag serviert. Das Färben der Eier hatte verschiedene Gründe: Rote Eier symbolisierten das Blut Jesu, und das Verzieren war eine Tradition, die die Eier verschönerte und kennzeichnete.

Auch die Herkunft des Osterhasen ist umstritten. Einige glauben, dass der Hase für Jesus steht, da er keine Augenlider hat und mit offenen Augen schläft – ein Symbol für den auferstandenen Christus. Der Hase könnte aber auch für Fruchtbarkeit stehen, wie in vielen alten Mythologien, was den Bogen zum Ei spannen könnte.

Lasst uns Traditionen auf eine neue, liebevolle Weise leben und den Neubeginn auf dem Teller feiern.

Die industrielle Eierproduktion ist oft mit großem Leid für die Hühner verbunden. Ursprünglich legte ein Huhn nur 20 bis 30 Eier im Jahr, doch heute sind es bis zu 300 – was für die Tiere eine enorme körperliche Belastung darstellt.

Deshalb gibt es bei uns zu Ostern keine echten Eier, sondern kleine vegane Schokoeier – süß, lecker und tierfreundlich! Und da das Bemalen von Eiern bei uns genauso zu Ostern gehört, verwenden wir einfach Pappeier. So können wir die Tradition des Bemalens und Versteckens lebendig halten, ohne auf das Wohl der Tiere zu verzichten. 

Ein kleines Buch fürs Osterkörbchen?

Und falls du noch ein kleines, besonderes Buch fürs Osterkörbchen sucht, schaut euch „Das blaue Ei“ von Katharina Bacher und Theda Mimilaki an. Es erzählt auf liebevolle Weise, warum die Vögel ihre Eier nicht so gerne hergeben – ganz anders, als es oft in Kinderbüchern (inbesondere zum Thema Osterhasen) dargestellt wird.

Für uns ist Ostern nicht nur ein Fest, sondern auch eine Gelegenheit, die Welt ein Stück weit zu einem liebevolleren Ort zu machen – mit jedem kleinen Schritt, den wir tun. Und wir hoffen, dass auch ihr, ganz egal, wie ihr das Fest feiert, euren eigenen Weg findet, um den Neubeginn des Frühlings in vollen Zügen zu genießen.